Petra Kaltenmorgen ohne Titel (Weltkarte) 2014 Weltkarte auseinandergeschnitten ca. 300 x 300 cm

Förderprogramm Kunst der Gegenwart

Seit 1963 werden in der Buchreihe „Kunst der Gegenwart” niedersächsische Künstler*innen vorgestellt. Insgesamt 78 Bände sind seither veröffentlicht worden. Mit Band 67 übernahm die Stiftung Niedersachsen die Herausgeberschaft.

Fördermöglichkeiten auf einen Blick

Für eine Förderung im Programm Kunst der Gegenwart gibt es keine Ausschreibung oder Bewerbungsmöglichkeit. Die Auswahl und Ehrung der*des Künstler*in wird von den verantwortlichen Redakteur*innen der Buchreihe und der Stiftung Niedersachsen getroffen.

Kunst der Gegenwart – Eine jährliche Auszeichnung und besondere Buchreihe

Eine besondere Förderung niedersächsischer Künstler*innen setzen wir seit 2012 um. Pro Jahr ehren wir eine*n Persönlichkeit des niedersächsischen Kunstschaffens mit einer Ausgabe der Buchreihe „Kunst der Gegenwart”. Die Bücher sind Anerkennung und Ehrung für die Künstler*innen, die zumeist bereits auf eine beachtliche Karriere und ein umfangreiches Werk blicken. Jede*r Künstler*in erhält die Möglichkeit, die Monografie nach ihren Wünschen zu gestalten. So entstehen alljährlich besondere Buchwerke – mal Künstlerbuch, mal Werkkatalog. Mit einer begleitenden Ausstellung wird der*die Ausgezeichnete im Sprengel Museum Hannover dem kunstinteressierten Publikum vorgestellt.
Logo Sprengel Museum Hannover

Unser Partner – Das Sprengel Museum Hannover

Das Sprengel Museum Hannover ist mit der Buchreihe „Kunst der Gegenwart” eng verbunden. Das Museum stellt jede*n Künstler*in begleitend zur Neuerscheinung in einer Ausstellung vor. Bis Band 78 war der ehemalige Direktor des Hauses, Professor Ulrich Krempel, einer der beiden Redakteure der Reihe.

60 Jahre besondere Künstler*innenbücher

„Kunst der Gegenwart” ist bereits seit 1963 eine etablierte Monografienreihe. Seit 60 Jahren werden bedeutende niedersächsische Künstler*innen der unterschiedlichsten Sparten vorgestellt. Die Reihe wurde von Rudolf Lange, dem damaligen Feuilletonchef der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, beim Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur angeregt und erschien zuerst unter dem Titel „Niedersächsische Künstler der Gegenwart“. In den ersten Jahren nach Gründung der Buchreihe galt das Interesse Künstler*innen, die in der NS-Zeit unterdrückt worden waren und noch lebten: Otto Gleichmann, Carl Buchheister, Franz Radziwill, Ernst Thoms, Grethe Jürgen, Richard Oelze u. a. Ab 1982 begann mit dem Band über Timm Ulrichs der Blick auf zeitgenössische Kunst aus Niedersachsen. Unter anderen erschienen Bände zu Friedrich Meckseper, Gerd Winner, Siegfried Neuenhausen, Karl Schaper, Rudolf Dörfler, Christiane Möbus, Anna Oppermann und – als ersten Fotografen aus Niedersachsen – Heinrich Riebesehl.

A bis Z der bisher vorgestellten Künstler*innen:

Ulrich Baehr, Alexej I. Baschlakow, Peter Basseler, Franz Belting, Michael Bette, Rolf Bier, Hans-Jürgen Breuste, Johannes Brus, Carl Buchheister, Heinz-Ulrich Buchwald, Fritz Burger-Mühlfeld, Franz Burkhardt, Emil Cimiotti, Roland Dörfler, Bernhard Dörries, WP Eberhard Eggers, Dieter Froelich, Ludger Gerdes, Otto Gleichmann, Christoph Girardet, Hawoli, Ute Heuer, Birgit Hein, Dietrich Helm, Rudolf Jahns, Olav Christopher Jenssen, Grete Jürgens, Petra Kaltenmorgen, Hans Karl, Heinz Knoke, Harry Kramer, Raimund Kummer, Kurt Lehmann, Arnold Leissler, Jean Leppien, Lotte Lindner, Ernst Marow, Friedrich Meckseper, Bjørn Melhus, Hans Meyboden, Christiane Möbus, Lienhard von Monkiewitsch, Siegfried Neuenhausen, Werner Nöfer, Felix Nussbaum, Richard Oelze, Anna Oppermann, Asmus Petersen, Max Pfeiffer-Watenphul, Heinz-Günter Prager, Franz Radziwill, Heinrich Riebesehl, Frank Rosenthal, Ricardo Saro, Malte Sartorius, Karl Schaper, Silke Schatz, Hermann Scheuernstuhl, Antje Schiffers, Julia Schmid, Corinna Schnitt, Kurt Schwitters, Kurt Sohns, Rüdiger Stanko, Till Steinbrenner, Norbert Tadeus, Ernst Thoms, Peter Tuma, Timm Ulrichs, Friedrich Vordemberge-Gildewart, Hans-Albert Walter, Erich Wegner, Giso Westing, Gerd Winner, Alfred Winter-Rust.

Künstler*innen Band 67 bis Band 78

Cover Kunst der Gegenwart, Band 78: Lotte Lindner & Till Steinbrenner
Band 78: Lotte Lindner & Till Steinbrenner
Lotte Lindner & Till Steinbrenner arbeiten konzeptuell, ortsspezifisch und nur in seltensten Fällen auf ein autonomes Objekt fokussiert. Die Publikation bietet einen umfassenden Überblick über die Arbeiten des hannoverschen Künstler*innenduos, darunter Installationen, Objekte, Interventionen und Performances.
http://lindner-steinbrenner.com
Cover Kunst der Gegenwart, Band 77: Dirk Dietrich Hennig
Band 77: Dirk Dietrich Hennig
Dirk Dietrich Hennig arbeitet seit Jahren an seiner Unsichtbarkeit und lässt Protagonisten der Kunstwelt (erfundene wie reale) an seine Stelle treten. Durch sie unterzieht er Geschichtsschreibung und ihre Rezeption einer kritischen Betrachtung. Hennig erfindet Künstlerpersönlichkeiten und verwebt sie mit wahren Geschehnissen.
Cover Kunst der Gegenwart, Band 76: Franz Burkhardt
Band 76: Franz Burkhardt
Franz Burkhardt arbeitet als Bildhauer und Zeichner, der versucht, beide künstlerischen Bereiche in seinen Werken zusammenzuführen. Die aufwendig gebauten Versatzteile von Fassaden und Räumen sind zugleich Präsentationsfläche für seine zeichnerischen, humorvollen und satirischen Arbeiten, die der genauen Beobachtung der alltäglichen Umgebung entstammen.
Cover Kunst der Gegenwart, Band 75: Antje Schiffers
Band 75: Antje Schiffers
In einer Art Feldforschung begibt sich Antje Schiffers in verschiedene Kontexte und Kooperationen. Ein Fokus Iiegt dabei auf dem ländIichen Raum, den Schiffers als komplexen Ort kultureller Produktion versteht, vor allem in ihrer intensiven Zusammenarbeit mit der Künstlerinneninitiative Myvillages, die sie 2003 gemeinsam mit Wapke Feenstra, Rotterdam, und Kathrin Böhm, London, gegründet hat (www.myvillages.org). Dabei finden soziale und geografische Bedingungen ebenso wie politische und ökonomische Aspekte Eingang in ihre Arbeit, stets in einer intensiven Interaktion mit den Menschen vor Ort.
www.antjeschiffers.de
Cover Kunst der Gegenwart, Band 74: Bjørn Melhus
Band 74: Bjørn Melhus
Ein umfassender Blick in das Werk des gesellschaftskritischen Videokünstlers Bjørn Melhus, der auch vor den großen globalen Themen nicht zurückschreckt. Melhus ist heute einer der bekanntesten deutschen Kurzfilmemacher und Medienkünstler; einer, dessen Arbeiten sowohl im internationalen Kunstkontext als auch auf Kurzfilmfestivals präsent sind. In seinen oft ironischen und grotesken Arbeiten greift er die Medienwirklichkeit unserer Zeit auf - Talkshows, YouTube-Videos oder Filmklassiker -  verfremdet sie, spitzt sie zu.
https://melhus.de
Cover Kunst der Gegenwart, Band 73: Olav Christopher Jenssen
Band 73: Olav Christopher Jenssen
Der norwegischen Maler, Grafiker und Bildhauer Olav Christopher Jenssen (geb. 1954) beschäftigt sich in seinen abstrakten Bildern mit Fragen der Malerei, mit der Wirkung und dem Zusammenspiel von Farben, Linien und Flächen bzw. Oberflächen. Dabei interessiert ihn auch die Geschichte von abstrakten und informellen malerischen Ansätzen.
Cover Kunst der Gegenwart, Band 72: Petra Kaltenmorgen
Band 72: Petra Kaltenmorgen
Petra Kaltenmorgen (1964-2019) arbeitete als Künstlerin vornehmlich mit dem Medium der Fotografie, aber auch der Installation und Objektkunst. In allen war sie den alltäglichen Dingen auf der Spur und ging sie auf neue, die Betrachter*innen inspirierende Weise an. 1996 schrieb die Künstlerin: „Es geht um Beziehungen, um Ferne und Nähe zu den Dingen, zum Elementaren und Einfachen. Das Bedürfnis zu verstehen, zu begreifen ist groß. Etwas ganz zu tun.“
www.kaltenmorgen.de
Cover Kunst der Gegenwart, Band 71: Corinna Schnitt
Band 71: Corinna Schnitt
Die Künstlerin Corinna Schnitt ist eine genaue Beobachterin des Menschen, seiner Gewohnheiten und Denkweisen, seiner Interaktion mit anderen, seinem Leben im Stadtraum wie in der Natur. Ausgehend von diesen Beobachtungen erzählt sie in ihren Filmen und Videos, Dia-Serien und Fotografien absurde, aber auch humorvolle Geschichten des Alltags, in denen sie Momente des Fantastischen und Neurotischen, Exzentrischen und Anarchistischen aufgreift und in strengen, durchdachten Inszenierungen darstellt.
https://xyz.corinnaschnitt.de
Cover Kunst der Gegenwart, Band 70: Julia Schmid
Band 70: Julia Schmid
Julia Schmids Werk steht exemplarisch für eine historisch informierte, kontextuell erweiterte Form von Malerei und Zeichnung. Die konzeptuelle Erforschung ihrer subjektiven Lebenswelt setzt immer wieder mit großer formaler Offenheit neu an. Auch wenn viele ihrer Arbeiten in ganz eigenständiger Form an Konventionen und Genres wie Landschafts- und Stilllebenmalerei anzuknüpfen scheinen, geschieht dies doch auf der Grundlage einer Reflexion, die immer auch das Potenzial einer fundamentalen Infragestellung in sich trägt.
Cover Kunst der Gegenwart, Band 69: Frank Rosenthal
Band 69: Frank Rosenthal
Das Buch zeichnet die Entwicklung Frank Rosenthals als Maler nach und zeigt, wie er zu dem Künstler geworden ist, der er heute ist. In den Blick genommen wird die künstlerische Arbeit Rosenthals von ihren Anfängen an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und in der Künstlergruppe „artists in residence“ bis zur Gegenwart. Dabei untersucht der Autor Michael Stoeber, wie akribisch und analytisch der Stil des Malers sich über die Jahre entwickelt. Trotz ihrer Abstraktheit führen Rosenthals Werke den*die Betrachter*in nie in ein nur rein formales Bilduniversum.
Cover Kunst der Gegenwart, Band 68: Silke Schatz
Band 68: Silke Schatz
Silke Schatz’ Zeichnungen, Skulpturen und Gemälde erforschen architektonische Situationen als öffentliche und private Orte, als Träger historischer wie gegenwärtiger Sinnzusammenhänge. Die Künstlerin entwickelt ihr Werk in einem bewusst zeitgenössischen Kontinuum. Bezugspunkte ihrer Arbeit findet sie in der Ästhetik moderner Kunst und Architektur, in den Theoremen von Literatur und Philosophie ebenso wie in der Reflexion des eigenen Lebens in den Widersprüchen unserer Zeit und Gesellschaft.
https://silkeschatz.com
Coveransicht Kunst der Gegenwart, Band 67: Christoph Girardet
Band 67: Christoph Girardet
Christoph Girardet zählt zu den profiliertesten Künstlern, die das Kino zu ihrem Gegenstand machen. Mit internationalem Erfolg verwandelt er Spielfilmmaterialien oder TV-Clips zu eigenen, sehr persönlichen Filmen und Installationen, in die eine Leidenschaft für Kino und filmisches Erzählen hineinspielt. Girardet nutzt die zur Verfügung stehenden Mittel des Films, um in seinen Collagen und Dekonstruktionen bis an die Grenzen des Mediums vorzudringen. Anhand prägnanter Beispiele aus den frühen 1990er-Jahren bis in die jüngste Zeit führt Jens Hinrichsen in das Schaffen des Künstlers ein.
www.christophgirardet.de

Kunst der Gegenwart als Künstler*innenförderung und Aushängeschild für Niedersachsen

Die Aufnahme in die Monografienreihe der Stiftung Niedersachsen ist bereits eine Auszeichnung, die alljährlich nur einmal vergeben wird. Mit der Publikation, die in enger Zusammenarbeit mit dem*der Künstler*in entsteht, erhalten die Ausgezeichneten eine gedruckte Visitenkarte für ihren eigenen Auftritt auf dem Kunstmarkt gegenüber Galerien, Kunstvereinen, Museen und Sammler*innen. Die Ausstellung im renommierten hannoverschen Sprengel Museum am Maschsee zeigt die Arbeiten einem großen Kunstpublikum und hat Strahlkraft auch über die Landesgrenze hinaus.

Die Herausgeberschaft hat seit 1963 mehrfach gewechselt. Die Stiftung Niedersachsen übernahm diese 2012 (Band 67) von der Lotto-Stiftung. Heute erscheint die Reihe im Göttinger Wallstein-Verlag. Professor Ulrich Krempel, ehemaliger Direktor des Sprengel Museum Hannover, verantwortete die Reihe zuletzt zusammen mit Dr. Annett Reckert, Kuratorin an der Kunsthalle Bremen bis 2021 und bis einschließlich Ausgabe 77. Thomas Kaestle, Kulturwissenschaftler und -journalist, folgte Professor Krempel ab Band 78.

Bei Fragen zum Förderprogramm Kunst der Gegenwart wenden Sie sich bitte an:

Porträt von Amke Wollers
Amke Wollers
Kunst & Museen